„Einmal die Welt retten ..."
Eine lange Bandgeschichte, unzählige Auftritte und viel Melancholie verpackt in teils raue als auch wie verloren wirkende Melodien zeichnen Pink Turns Blue aus, die sich 1985 in Köln gründeten. Das neue Album ist im Vergleich zu anderen Phasen ihres Schaffens eher ein ruhiger Vertreter.
„Tainted“ — verdorben — ist der Titel des Albums. Es versucht diesen Moment, dieses Gefühl, einzufangen, das bleibt, wenn die Party vorbei ist und nur der schale Nachgeschmack bleibt.
Das Album startet mit „Not Even Trying“, getrieben von einem kräftigen, dominanten Bass. Der nächste Titel „There Must Be So Much More“ schließt sich fast nahtlos an. In ihm spiegelt sich perfekt dieses hilflos, resignierte Gefühl, dass das doch nicht alles gewesen sein kann.
Warum mal nicht eben die Welt retten? „So Why Not Save The World“ spricht wie auch etliche der anderen Titel nicht allein die inneren Gefühlswelten an, sondern auch unser gesellschaftliches Klima. Das Album ist ein echtes Kind des Corona-Lockdown, das klingt nicht nur tief düster im Sound durch — diese Schwere und Bedrücktheit — sondern auch in den Texten. Wir könnten auch mal die Welt retten …
Ohne Frage ist „You Still Mean So Much To Me“ der besondere Titel des Werkes. Es kommt mit wenig Instrumentierung aus, aber seine Stimmung geht so in Herz. Ein weiterer sehr intensiver Titel ist "I'm Gonna Hold You".
Unter den Stücken gibt es keine extreme, sie rangieren alle auf einem ähnlichen Intensitätslevel und man nimmt die Pausen manchmal gar nicht als solche wahr, als ob ein einziges Stück mit verschiedenen Facetten hört. Es ist ein wunderschönes, intensives Album, was das Lebensgefühl der Jahre 20/21 spiegelt.
Tracklist:
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Tracklist:
- Not Even Trying
- There Must Be So Much More
- I'll Never Give Up
- So Why Not Save The World
- I'm Gonna Hold You
- It Fades Away
- Never Give Up
- Summertime
- Brave New World
- 10.You Still Mean Too Much To Me