Croona — Ascend

Veröffentlicht am 28. Mai 2021 um 18:39

Review

++ Genre:  Electro ++ Stil: Dark Electro/Trance ++ VÖ: 6.3.2021

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Bandcamp

Label: Infacted Recording

 

von Dark Music Maniac (aka Gabriele Grimme)

„Raus aus der Komfortzone …„

 

… ist das Motto Croonas für ihr drittes Album „Ascend“. Das Projekt um den Schweden Frederik Croona (Menschdefekt) und George Klontzas (Pre Emptive Strike 0.1) entwickelt eine düstere dystopische Welt. Mit Komfortzone ist allerdings nicht das bequeme Sofa gemeint, auf dem man sich vor dem Tanzzwang retten möchte, sondern Croonas eigene — sprich: sie stellen an sich Ansprüche, immer noch einen Schritt weiter zu gehen.

Nach ihrer eigenen Definition haben wir es bei ihren Soundlandschaften mit Aggropop zu tun. Die Gastsängerin „Maria“ von der russischen Synthiepop-Band „Omnimar“, die erst kürzlich selbst ein neues Album aufploppen ließen (wir berichteten darüber), unterstützt mit ihrer Stimme nachhaltig das „Pop“ in „Aggropop“ im Title „Power Up“. Dabei ist der Aggro-Anteil hoch in diesem Stück: harte Gitarrenriffs, wie man sie aus dem Industrial Metal kennt, kämmen den melancholische Popanteil gegen den Strich. Das ist wahrhaft gelungen und bleibt im Ohr. 

 

 

Von ganz anderm Holz geschnitzt ist "Mindernder": Die Trance-Elemente sind unüberhörbar und neben dem vorherigem Song „Power Up“ dürfte dieser Titel auch ein veritabler Tanzbodenzerstörer sein, zu dem man nicht aufhören möchte zu zappeln. Das macht es derzeit noch bitterer, sich nicht auf eben solchen austoben zu dürfen. Ich schwöre, das hole ich nach!

 

 

Eine etwas langsamere Nummer ist „The Dark Ones“, die ich erwähnen will, weil „Croona“ hier andere Vorzüge präsentieren und zeigen, dass sie nicht nur brachialen Tanzzwang ausüben, sondern sehr wohl ein Händchen fürs Melodische haben. 

 

 

Resümee: Croona ist ein Projekt, dass sich zwischen weit auseinander liegenden Musikstilen wie Trance, Industrial (Metal) und Dark Electro ihre Mitte sucht. Die drei erwähnten Titel zeigen das Ausloten dieser Grenzpunkte auf. Solche Projekte finde ich spannend und auch wichtig, weil sie Brennstoff und Inspiration für Weiterentwicklungen auf diesem Sektor sein können.

 

Wer etwas schön Tanzbares haben möchte, auf Tranceelemente mit pumpenden Beat und teils recht brachiale Klangmuster steht ist hier bestens bedient.

Tracklist:

  1. TRANSCENDENCE
  2. THE SEARCH
  3. DESCENT
  4. AUTOMATE
  5. POWER UP feat Maria Mar and Tandrine
  6. THE UNDERGROUND
  7. MINDBENDER
  8. FUTURISM
  9. OVERDRIVE
  10. THE DARK ONES
  11. SANCTUM
  12. SIN EATER