TOAL — Ritus Ex Silenti

Veröffentlicht am 7. Januar 2021 um 16:52

Review

Dark Mystic Synthiepop!

++ Label: darkTunes Music Group ++ VÖ: 18.9.2020

 
von Dark Music Maniac (Gabriele Grimme)
 

 

TOAL ist noch ein rechtes junges Bandprojekt aus Niedersachsen — um genau zu sein Braunschweig und Herford —, das sich seit Herbst 2017 um Sängerin Luzi Lacole (Synthattack) gruppiert. Um die Instrumente kümmern sich Tian (Drums & Percussions), Rob Gee (Keys & Guitar) und Oak (Bass).
 
Es gab seither zwei Singles bzw. EP „Timeless“ und „Trapped Heart“, bevor das erste Album „Ritus Ex Silenti“ im September 2020 das Licht der Welt erblickte oder vielmehr als erstes Hexenwerk TOALs mystische Dunkelheit verbreitet. TOAL scheinen aus einer Fantasy- oder Cosplaywelt entsprungen, da sitzt jede Feder am Flügel. Sie scheinen Wert auf eine stimmige Passung von Outfit und Musik zu legen.
 
Die selbstgewählte musikalische Einordnung als „mystisch-sphärischer NewAge-Ambient-Mix, düster postapokalyptischer Endzeit-Industrial, vereint mit Dark Electro-, Dubstep- und Witchhouse-Einflüssen“ verspricht etwas, was es so auf dem Album nicht in der Fülle zu hören gibt. Sicherlich klingt das Album ganz konzeptgemäß mystisch-sphärisch nach Hexenwerk, sprich Witchhouse-Einflüssen, aber im großen und ganzen sind die Melodien der dunkleren Spielart des Synthie- und Futurepop zugewandt.

 

Als Erstlingswerk liefern TOAL ordentliches Material ab: melodisch und mit einigem interessanten Beiwerk. Die Texte sind deutsch und englisch. Angenehm auffallend ist die die dunkle Stimme von Sängerin Luzi. Erstaunlich ist die Beigabe von sieben Remixen zu den zehn Albumtiteln, was das Debüt zu einem wahren Füllhorn werden lässt. Als Remixer beteiligten sich u.a. SITD, L'Âme Immortelle, Tom von CHROME, ES23, SynthAttack.

Musikalisch bleibt es etwas oberflächlich in die gängige, ja fast klischeehafte, Melodie verliebt. TOAL wagt hier wenig Experimente und verarbeitet auch nicht in der Tiefe die Einflüsse anderer Musikstile wie sie in der Bandinfo angekündigt wurden. Das ist schade, aber nicht hoffnungslos — sie fangen ja erst an. Auf dem ‚Album fallen mir zwei Titel positiv auf: die Single „Trapped Heart“ wegen seiner schönen Dynamik -- mein Favorit -- und „Poltergeist“, der mit seinen Voice-Einspielungen dem sehr nahe kommt, was die Band-Info angibt. Am Ende noch ein großes Lob der remixenden Bands, die tolle Versionen ablieferten.

 

Tracklist:
  1. The Witch
  2. Unreal World
  3. Trapped Heart
  4. Magic
  5. Love
  6. Imperial Black
  7. Ritual
  8. Erinnerung
  9. Time for a Change (German Orchestral Version)
  10. Poltergeist
  11. Unreal World (SITD Remix)
  12. Unreal World (L'Âme Immortelle Remix)
  13. Trapped Heart (Remix by Tom {CHROME})
  14. Unreal World (ES23 Remix)
  15. Magic (feat. SynthAttack)
  16. Trapped Heart (Mental Exile Remix)
  17. Unreal World (HzweiG Remix)