- Gabriele Grimme
Review: Chainreactor — Interlinked
"Restless Music for restless minds"

Mit „Interlinked“ liegt das siebte Album des deutschen Projekts Chainreactor vor. Es wurde 2009 von Jens Minor gegründet, um sich der Verflechtung diverser Strömungen elektronischer Musik zu widmen. Industrial-Rave, Dark Electro-Trance und EBM Feeling kreiert einen krachenden, unwiderstehlichen Dancefloor-Füller nach dem anderen.
Diese verführerische Wirkung entfaltet sich (wenn es die heimische Anlage hergibt) auch auf diesem Album und es ist schon mehr als fatal, dass es derzeit kaum möglich ist, diese geballte Kraft nicht am eigenen Leib zu erfahren und ekstatisch im Club dazu zu tanzen.
„Interlinked“ verzichtet diesmal auf Gesang zugunsten von Voice-Einspielungen, von denen Chainreactor ausgiebig Gebrauch macht. Der Sound allerdings ist ungleich differenzierter als noch in ihrer Anfangszeit. Trotz der teils drückend-düsteren Stimmung des Albums erklingen zwischendurch auch zartere Töne und melodische Loops z.B. in dem namensgebenden Song „Interlinked“, der hier Discobeat mit härteren Gitarrenriffs koppelt. Das Album wirkt wesentlich durchkomponierter und tendenziell der Idee des Powernoise näher, was ich als Einflussfaktor oben noch nicht erwähnte.
Das Album enthält zwölf Stücke, die melodiös beginnen, aber je höher die Titelnummer, desto druckvoller und harscher klingt der Sound („Strike“) wie früher. Man könnte meinen, dies steht im Zeichen der Rückbesinnung auf den Anfang, ohne einen sog. „Backslider“ — einen Rückfall — zu erleiden. Wenn ihr in die Zukunft schaut, vergesst die Wurzeln nicht.
Videos:
Grey:
The Wicked:
Label: Pro Noize / Dark Dimensions Label Group
VÖ: 27.3.2020
Tracklist:
Backslider
Interlinked
Nothing
Dirty Jobs
The Wicked
Riot
Prey
Grey
A Bad Mistake
Strike
Truth Doesn´t Care
The Raid